Andreas, Bruder des Petrus, deren Vater Johannes hieß und in Bethsaida wohnte. Zunächst war er Jünger des Johannes des Täufers, über den er Jesus kennenlernte. Er wird später von Jesus zum Menschenfischer berufen und gehört mit Petrus, Jakobus und Johannes zum engeren Kreis um Jesus. Weiteres ist von ihm nicht bekannt, was man von ihm sonst weiß (Andreaskreuz), gehört in das Reich der Legende.
Simon Petrus, Bruder des Andreas, Sohn des Johannes, war zunächst Anhänger Johannes des Täufers und lernte wie sein Bruder Andreas über ihn Jesus kennen. Mit den Söhnen des Zebedäus Jakobus und Johannes zählte auch er zum engsten Kreis um Jesus. Er gilt als der führende Apostel. Als Fels, auf dem die Kirche gebaut werden soll, wird er Menschenfischer, versagt aber in entscheidenden Situationen. Dennoch gilt er als der Glaubensschüler schlechthin mit all seinen Zweifeln, aber auch mit seinem ersten Christusbekenntnis. Er schwankt immer wieder im Vertrauen zu Jesus, der ihm aber immer wieder verzeiht und ihn immer wieder neu beruft. Nach der Auferstehung wird das anders: Petrus wird der wichtigste Apostel mit entscheidender Wirkungskraft. Insbesondere gilt er als Missionar im orientalischen Lebensraum, dem es gelungen ist, verschiedene Gruppen Palästinas zusammenzuhalten und der die Kraft des Evangeliums geschickt zu nutzen wusste. Während des Apostelkonzils wird die Funktion der Mission hervorgehoben, und während sich Paulus für die heidenchristliche Mission einsetzt, entscheidet sich Petrus für die judenchristliche Mission. Die Leitung der urchristlichen Gemeinde in Jerusalem übernimmt Jakobus. Im Verlauf seiner Missionstätigkeit ist Petrus nach Rom gekommen, wo er in Zwistigkeiten gerät und unter der neronischen Christenverfolgung den Märtyrertod findet. Ursprünglich vermutlich in den römischen Katakomben bestattet, wurde sein Grab erst viel später, nämlich Anfang des 3. Jahrdts, auf dem Vatikan vermutet, einem vor Rom liegenden Hügelgelände, das zu Neros Zeiten eher ein Erholungsviertel für die mondäne römische Gesellschaft war.
Johannes, Bruder des Jakobus des Älteren, Sohn des Zebedäus, gilt als Lieblingsjünger Jesu. Er ist einer der Donnersöhne, also etwas ungestüm, aber auch ein Jünger, der eine ganz besondere Bedeutung erlangt:
Offenbar ist er durch den jüdischen Krieg nach Kleinasien gekommen, wo er eine eigene Jüngerschaft hatte. Da das Johannesevangelium erst um 110 n.Chr. erschienen ist, ist eine Verfasserschaft durch den Apostel nicht möglich. Er starb wohl in hohem Alter bei einem Tumult, in dessen Verlauf er erschlagen worden sein soll.
Bartholomäus wird als einer der Jünger Jesu aufgezählt. Man vermutet, dass er der gleiche ist, der im Johannesevangelium Nathanael benannt wird. Über seine Jüngerschaft gibt es keine biblischen Aussagen, er wird in der Apostelgeschichte als einer der Apostel aufgezählt. Alles weitere (auch über seinen grausamen Tod) liegt im Bereich der Legende.
Simon, der Zelot gilt ehemals als Mitglied der Partei der Zeloten, die eine gewaltsame Vertreibung der Römer vorhatten. Über sein Apostelamt sind nur Legenden bekannt. Nach der Zerstörung Jerusalems sei er in die Ruinenstadt zurückgekehrt und im Jahre 107 als 120 Jähriger durch Kaiser Titus gekreuzigt worden.
Thomas, der Zweifler, der die Auferstehung Jesu solange bezweifelt, bis er die Wundmale betrachtet und berührt hat, fragt auch nach dem Weg zu Jesus. Und der Antwortet: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Auch will ermit Jesus sterben, als sich dieser zur Erweckung des Lazarus in die Nähe Jerusalems bewegt. Er findet sich auf der Liste der Apostel wieder und soll der Legende nach an der indischen Pfefferküste gewirkt haben.
Jakobus, der Ältere, Sohn des Zebedäus, gilt ebenfalls zusammen mit seinem Bruder Johannes zum engsten Kreis Jesu. Beide werden wegen ihrer gelegentlichen Ungestümtheit von Jesus “Donnersöhne” genannt. Trotzdem erleben sie wichtige Ereignisse im Leben Jesu unmittelbar mit. Nach Ostern gehören Jakobus und Johannes zur Jerusalemer Gemeinde, mehr wird über das Apostolat nicht berichtet. Bereits um 44 n. Chr. findet Jakobus der Ältere als Opfer des Herodes Agrippa I. den Märtyrertod.
Jakobus, der Kleine, Sohn des Alphäus, gehört ebenfalls zum Jüngerkreis. In der Bibel wird er nur einmal eher nebenbei bemerkt. Von seinem Apostulat wird biblisch nichts berichtet, lt. Legende soll er um das Jahr 62 in Jerusalem ermordet worden sein.
Jakobus, der Bruder Jesu, gehörte zwar nicht zu den Jüngern, sondern ist später durch eine Erscheinung Christi der Urgemeinde zugeführt worden. Er galt als Befürworter des Gesetzes und Fürbitter für das Judentum, als Asket und Gerechter, der nicht nach gesetzlichen Maßstäben urteilte. Das Judentum erlaubte nur ihm den Zutritt zum Tempel, in dem er für das jüdische Volk betete. Er regt das Apostelkonzil an und übernimmt von Petrus die Leitung der Jerusalemer Gemeinde, womit er die palästinensische Christenheit vertritt. In einer Auseinandersetzung um die heidenchristliche Mission erweist er sich als zielführende Autorität. Über seinen Märtyrertod gibt es in der Legende unterschiedliche Berichte.
Matthäus, auch Levi genannt, war Zöllner und ist von Jesus zum Jünger berufen worden. Auch in den Apostellisten wird er aufgeführt. Ob er auch der Verfasser des Matthäusevangeliums ist, ist sehr unwahrscheinlich. Über sein Apostelamt ist wenig bekannt. Was von ihm berichtet wird, steht alles unter der Annahme, der Apostel und der Evangelist seien eine Person. Insofern gibt es keine gesicherten Erkenntnisse über sein Wirken und sein Schicksal als Apostel.
Philippus wird bei den Synoptikern lediglich als Jünger Jesu aufgezählt. Das Johannesevangelium weiß mehr von ihm zu berichten:
In der Apostelgeschichte wird er als 5. Apostel aufgezählt, von seinem Apostelamt gibt es jedoch keine Berichte. Er darf nicht mit dem Evangelisten Philippus verwechselt werden, der den äthiopischen Kämmerer getauft hatte.
Judas Thaddäus trägt vermutlich den Namen Thaddäus, um ihn eindeutig von Judas Iskarioth, dem Verräter Jesu, zu unterscheiden. So wurde er auch nur Thaddäus genannt. Biblisch ist von ihm nur bekannt, dass er Jesus darum bat, die Abschiedsrede nicht nur den Jüngern, sondern vor allen Dingen der Öffentlichkeit zu halten. Er wird als Apostel aufgezählt, über sein Wirken ist nur Legendäres bekannt.
Matthias, ein jüdischer Schriftgelehrter, gehörte zum erweiterten Kreis der Jünger Jesu und wurde nach dem Selbstmord des Judas Iskarioth an dessen Stelle in dem 12er Kreis per Los aufgenommen In der Liste der Apostel ist er verzeichnet worden. Sein Wirken als Apostel wird nicht näher beschrieben. Seine Gebeine sollen im Dom zu Trier bestattet sein.
Paulus aus Tarsus, ehemals Saulus, ein überzeugter Christenverfolger, wurde durch den auferstandenen Jesus selbst als Apostel berufen. Sein Apostulat wird in der Schrift detailreich beschrieben, die meisten Briefe des Neuen Testaments entstammen seiner Feder. Mit dem selben Elan, mit dem er einst die Christen bekämpfte, kämpft er nun für das Christentum und konzentriert sich auf die Mission nichtjüdischer Menschen. Auf seinen drei Missionsreisen gründet es geschickt an wichtigen Verkehrsknotenpunkten viele Gemeinden und sorgt somit effektiv für die Verbreitung des Evangeliums. Mittels der theologischen Briefe pflegt er die Gemeinden, die sich oft in großer Not befanden. Diese theologischen Briefe haben in der Folgezeit Viele zutiefst geprägt. Paulus spricht vom Glauben als Gnadengeschenk Gottes und sagt viel aus über das Leiden Christi und die nur konsequente Auferstehung Jesu sowie die Bedeutung dieses Ereignisses für die Gläubigen. Ohne Zweifel gilt er als der wichtigste Apostel des Christentums, der neben Petrus über die stärkste Wirkungskraft verfügte. Über seinen Tod gibt es keine historisch verifizierten Berichte, er soll im Zuge der neronischen Christenverfolgung durch das Schwert umgekommen sein.
Wie und wo auch immer die Apostel gewirkt haben, verlangt ihr Wirken demütige Dankbarkeit und zugleich Freude über die unglaublichen Konsequenzen ihrer missionarischen Handlungen. In den ersten 3 Jahrhunderten hat sich das Evangelium im mediterranen Raum stark entwickelt, gleichwohl es immer wieder zu Christenverfolgungen gekommen war. Auch wenn Historiker das Ausmaß der Christenverfolgung inzwischen sehr bezweifeln, haben sich doch viele Christinnen und Christen trotz enormen politischen Drucks zu ihrem Herrn und Heiland Jesus Christus bekannt und oft im Untergrund Gottesdienst gefeiert. Erst mit Konstantin dem Großen wurde das Christentum zur Staatsreligion erhoben.
Hier beschriebene Infos zu den Aposteln aus dem Calwer Bibellexikon, dem ökumenischen Heiligenlexikon und Wikipedia entnommen.