Die Apostelkirche

Die Apostelkirche wurde 1954 von dem Architekten A. Schröder gebaut. Die künstlerische Ausgestaltung lag in den Händen von Prof. A. Rickert, der auch das Kruzifix, den Altar, die Kanzel, den Taufstein, das Lesepult, die Altarraumbegrenzung sowie die Engelskapitelle (obere Ende der Säulen)  entworfen hat. Im lang gestreckten Kirchenschiff sind links und rechts jeweils 18 Bänke mit zusammen 360 Plätzen, insgesamt bietet die Kirche 500 Plätze. Der Turm der Kirche, durch den die Kirche betreten wird, hat eine Höhe bis zum Dach von 30 m und darauf zwei Bekrönungen von je 1,50 Höhe. Links auf dem Dach steht das Kreuz als Zeichen von Jesus Christus, rechts der Hahn. Der ruft zum Wachen auf und warnt davor, wie Petrus Christus zu verleugnen. In der Glockenstube hängen vier Glocken, die uns sonntags zum Gottesdienst rufen. Ferner rufen sie täglich drei Mal zum Gebet: morgens um 7 Uhr, mittags um 12 Uhr und abends um 19 Uhr.

Der Taufstein

Der Taufstein

Wenn man im Mittelgang nach vorn geht, fällt der Blick zuerst auf den Taufstein, der vor den Stufen zum Altar steht. Er erinnert uns, dass Gott uns in seiner Taufe als seine Kinder angenommen hat. Darum gehören wir zu seiner Gemeinde und sollen und dürfen im Gottesdienst auf das Wort unseres himmlischen Vaters hören und mit ihm im Gebet sprechen. Den Taufstein schmückt ein Bibelwort aus Römer 6,4: "So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln." Das Bild mit Jona im Maul des Fisches soll uns erinnern, dass die Taufe auch in uns das Böse ertränken will. Auch wir sollen wie der zunächst ungehorsame Prophet Jona zu einem Gott liebenden Boten und Mitarbeiter Gottes werden.

Die Kanzel

Die Kanzel trägt die Symbole der vier Evangelisten: Matthäus (der Engel), Markus (der geflügelte Löwe), Lukas (der geflügelte Stier) und Johannes (Der Adler). Die Symbole finden wir bereits beim Propheten Ezechiel im 1. Kapitel und unterstreichen die Bedeutung der Evangelisten schon aus der Prophetie des AltenTestaments begründet. Der / die Prediger/in auf der Kanzel trägt einen Talar, der zunächst den menschlichen  Körper voll und ganz bedecken soll, damit das Äußere unwichtig wird. Wichtig ist, dass von der Kanzel Gottes Wort verkündet wird, und dass das Evangelium von Jesus Christus unser Leben erneuern und lenken will. Das Beffchen weist auf das Bekenntnis hin: breit auseinander ist das lutherische Bekenntnis, ein Einschnitt das unierte Bekenntnis und ein geschlossenes Beffchen zeigt das reformierte Bekenntnis. 

 

Das Lesepult

Rechts vom Altar auf der steinernden Altarraumbegrenzung ist das Lesepult. Von hier wird im Hauptgottesdienst die Epistel (Lesung aus den Briefen der Apostel) und das Evangelium gelesen . Es trägt als Verzierung eine Lutherrose, das Wappen Martin Luthers, der uns die Bibel ins Deutsche übersetzt hat, und ein Windrad als Symbol des Heiligen Geistes, der unsichtbar wie ein Windhauch unsere Herzen bewegen soll, wenn wir Gottes Wort hören.

Die Orgel

Auf der Empore steht die in Lärchenholz eingebaute Orgel, erbaut von der Firma Ott in Göttingen. Sie hat 23 Register und 1506 Pfeifen und wird auf 2 Manualen und einem Pedal gespielt. Die Orgel wurde Anfang der 50iger Jahre erbaut und 1997 grundlegend restauriert. Vorne im Bild erkennt man das Rückpositiv, welches hinter dem Orgeltisch erichtet wurde. Das Rückpositiv wird mit dem unteren Manual bespielt. Mit dem oberen Manual bespielt die Organistin das mittig gelegene Hauptwerk, rechts und links davon die großen Pedalpfeifen. 

Mehr Bilder auch vom Orgelinneren finden Sie hier.

Hier finden Sie eine Hörprobe der Orgel, gespielt von unserer Organistin Frau Heike Brünger.

Die Kapitelle

Die Kapitelle (Abschlüsse oben an den Säulen) stellen Engel dar. Die sollen die GottesdienstbesucherInnen auf ihren Wegen geleiten und beschützen. 

Die Glockenstube

In der Glockenstube hängen vier Glocken, die von der Glockengießerei Rinker (Sinn/Dillkreis) in Bronze gegossen sind: Ihre Aufgabe ist es, an die Ewigkeit zu erinnern und uns zum Gottesdienst zu rufen. Sie rufen zum Gebet und geleiten zur ewigen Ruhe. Ihr Dienst geschieht zur Ehre Gottes und zur Erbauung der Gemeinde.

Die Johannesglocke (1962 / 951 kg) trägt die Inschrift: "Christus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben. Joh. 14,19" Als größte Glocke mit dem tiefsten Ton f' ist sie die Glocke, die bei kirchlichen Bestattungen geläutet wird.

Die Matthäusglocke (1953 / 666 kg) trägt die Inschrift: "Alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr's empfangen. Matth. 21,22" Sie klingt im Ton g' und wird zum Vaterunser geläutet.

Die Lukasglocke (1953 / 347 kg) trägt die Inschrift: " Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren. Lk. 11,28". Sie klingt im Ton b' und ist die Trauglocke.

Die Markusglocke (1953 / 247 kg) trägt die Inschrift: "Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden. Mark. 16,16". Sie erklingt im Ton c' und ist die Taufglocke.

 

 

Der Altar und die Bibel

Die Altarbibel

Der Altar (aus Anröchter Sandstein) ist der Tisch, auf dem beim Abendmahl Brot und Wein als Zeichen der Gegenwart Christi stehen, der Leib und Blut für uns dahingegeben hat. Auf dem Altar liegt die Altarbibel.

Unsere Altarbibel beinhaltet auf der ersten Seite folgende Widmung:

Gib mir, mein Sohn, dein Herz und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen. Sprüche Kohelet 23,26

der Lutherkirchengemeinde in Bielefeld - Sieker zur Weihe der Apostelkirche am 31. Januar 1954

Die Widmung ist unterzeichnet vom ersten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland Herrn Professor Theodor Heuss.

Die Glasfenster

Die vier Glasfenster im Chorraum stellen die vier Evangelisten dar. Sie sind zwar für den Blick der Gemeinde verdeckt, lassen aber bei Sonnenschein ihre Farben in den Altarraum leuchten, so wie die Botschaft der Evangelisten heute noch unser Leben froh und hell machen kann. Klicken Sie die Bilder an, sie werden vergrößert dargestellt.

 

Das Osterbild

Das Sgrafitto

Das Osterbild über dem Altar ist ein Sgrafitto, gestaltet von den Bildhauerinnen Renate Strasser und Eva Limberger. Das Sgrafitto ist eine Putz-Kratz-Technik mit mindestens drei Farbschichten. Es zeigt die drei Frauen am Ostermorgen vor dem leeren Grab und den Engel, der ihnen verkündet: "Christus ist nicht hier, er ist auferstanden!" Es will der Gemeinde bezeugen: Christus ist für uns gestorben und auferstanden. Wir glauben an einen lebendigen Herrn, der gesagt hat: "Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."

Der Altarbereich im Ganzen

Im Ganzen betrachtet bietet der Altar ein Gesamtgefüge: Vom Taufstein (Sakrament der Taufe) über den Altartisch (Sakrament des Abendmahles) über das Kreuz hin zur Auferstehung Jesu. So wird der Gottesdienstbesucher an das Wesentliche des evangelischen Glaubens erinnert.